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Jens-Philipp Gründler – Glaspyramide (Erzählungen)

Beyond Affinity-Verlag, Ibbenbüren, 2015.

„Anna Ließ strich ihre silbrigen Haarsträhnen aus dem Gesicht, die mit der bronzenen Farbe ihrer Haut auf harmonischste Weise korrespondierten. Heute hatte Anna Ließ ihre letzte Skulptur fertiggestellt, Tee trinkend saß die Künstlerin auf einem niedrigen Schemel und begutachtete ihr Werk. Es handelte sich um eine Büste nach antikem Vorbild, die den Philosophen Platon zeigte. Platons Philosophie hatte für Anna Ließ zeitlebens eine große Bedeutung gehabt, seit sie zum ersten Mal, im Alter von zwölf Jahren, Politeia gelesen hatte. Anna Ließ griff sich ihren Tabakbeutel, der eine spezielle Mischung enthielt und dessen Inhalt von der Bildhauerin eigenhändig angebaut worden war. Dem Beutel entnahm Anna Ließ einen daumengroßen Karton mit Drehblättchen. Das Drehen von Zigaretten war ihr in Fleisch und Blut übergegangen, beinahe automatisch formte die distinguierte Siebenundneunzigjährige ein wohlgeratenes Tabakstäbchen, welches sie sogleich entzündete. Dichter Rauch trat vom Ende des Röllchens her aus und Anna Ließ inhalierte den graublauen Dunst tief. Kurz wurde die feingliedrige Seniorin von einem rasselnden Husten erfasst. Sie nahm einen großen Schluck vom Earl Grey-Tee und ihr Raucherhusten war verschwunden. Noch einmal betrachtete Anna Ließ eingehend die Büste von Platon. Revolutionär waren die Werke der alten Dame vor allem, weil sie klassische, antik anmutende Elemente mit postmodernen Medien kombinierte. Auch die Platon-Büste hatte an der Stelle, wo eigentlich die Augen hätten sitzen müssen, ein offenes Rechteck, in welches Anna Ließ einen kleinen LCD-Monitor eingebaut hatte. Jetzt drückte Anna Ließ auf den Knopf ihrer Fernbedienung und der selbstgedrehte Film lief langsam ab. In verwackelten Bildern stellte der sich ständig wiederholende Kurzfilm die Reise der Seelen zur kristallenen Pyramide dar, wie sie in Platons Schrift Politeia geschildert wird. Für den Film hatte Anna Ließ zwölf Kong-Ming-Laternen in einer gläsernen Pyramide aufsteigen lassen. Auf den chinesischen Papierlichtern, die aufgrund der Wärme von Flammen in die Höhe getrieben wurden, prangten die Gesichter der besten Freunde von Anna Ließ. Diese waren in den Jahren zuvor verstorben. In der Spitze des Glasdreiecks war ein Brunnen installiert und die Laternenlichter wurden gelöscht, sobald sie mit dem Wasser in Berührung kamen. Alle zwölf Laternen flogen eine Weile innerhalb der Pyramide herum und erreichten dann den Endpunkt, wo das Feuer in ihrem Innern erlosch und die papiernen Hüllen auf den Boden des geometrischen Glaskörpers glitten.“

Auszug aus der Titel-Story »Die Spitze der Glaspyramide«

Dieser Band enthält 20 phantastische Kurzgeschichten.

 

Jens-Philipp Gründler – Rebellen des Lichts (Roman)

Edition Bärenklau, 2015.

Der mit dem zweiten Gesicht begabte Dichter Julian Löwenstein befindet sich auf der Flucht vor Ghouls, vampirartigen Schattenherrschern, welche im diktatorischen Moloch Labbe die Fäden ziehen. Aus seinem Elternhaus vertrieben, begibt sich der junge Telepath auf eine Odyssee nach Bielheim, einer idyllischen Hippie-Siedlung, wo er sich einer spirituellen Ausbildung beim Druiden Christian unterzieht. Seine telepathischen Fähigkeiten entwickelt Julian so weit, dass er mit anderen Rebellen des Lichts an mentalen Operationen teilnehmen kann, um die von den Ghouls versklavten Menschen in Labbe zu befreien.

Welche Rolle aber spielt Julians Vater, ein ranghoher Militär? Dient Roman Löwenstein dem finsteren Ober-Ghoul Daniele Bregen und beteiligt sich an der Jagd auf seinen hellsichtigen Sohn? Zusammen mit Cara, der Druidentochter und Geliebten von Julian Löwenstein, infiltriert dieser das Höhlenbunkersystem in der Wüste Samsara. Wird es ihnen gelingen, den sich dort verbergenden Daniele Bregen auszuschalten?

 

Jens-Philipp Gründler – Flüssige Schwerter (Erzählungen)

Edition Bärenklau, 2015.

Von schattenhaften Wesen verfolgt, erforscht die Physikerin Virgo ihre Traumwelten, um schließlich ganz real gegen die dunkle Bedrohung anzugehen. Im keltischen Hügelgrab Newgrange stellt die Dublinerin ihre Gegnerin. Dabei steht Virgo ihr ehemaliger Fechtmeister und Mentor Cohn zur Seite. Dieser lehrte sie einst, dass Traum und Wirklichkeit eng miteinander verknüpft sind und assistiert seiner Schülerin beim finalen Gefecht.

Am Grabe seines 1840 verstorbenen Freundes Friedrich beschwört der junge Tübinger Glasenapp dessen Geist und findet sich plötzlich über hundert Jahre später in der Zukunft wieder. Im Jahr 1977 trifft Glasenapp auf seinen Verwandten Helmuth sowie auf einen von Gewalt dominierten Volksaufstand. Zusammen demonstrieren die Sprösslinge einer schwäbischen Familiendynastie gegen die Atom-Politik der Regierung Schmidt, doch die Lage eskaliert als Helmuth sich mit Benzin übergießt. Wird Helmuth überleben und Glasenapp den Weg zurück in die Vergangenheit weisen?

Hans Mago, gebürtiger Puerto Ricaner, reüssiert als Zauberer und Aktionskünstler nicht nur in der feinen Gesellschaft von New York. Vielmehr versteht sich der Mentalist darauf, das Publikum auf den Straßen und schließlich in der ganzen Welt durch atemberaubende Spektakel für sich zu gewinnen. Überschätzt Mago seine Kräfte aber, als er ein Dutzend Tage in einer mit Wasser gefüllten Glaskugel verbringen will?

Diese und dreizehn weitere Erzählungen sind in der vorliegenden Anthologie „Flüssige Schwerter“ versammelt.

 

 

Jens-Philipp Gründler – Das Seelenportal (Erzählungen)

EDFC Fantasia, 2019. 

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